Heißluftverfahren
Holzschutz und Holzschädlingsbekämpfung im Heißluft Verfahren !
Das Heißluft Verfahren ist eine der ökologisch und ökonomisch erfolgreichsten Bekämpfungsmethoden. Es macht sich die Tatsache zunutze, dass das tierische Eiweiß der Holzschädlinge bei einer bestimmten Temperatur gerinnt und dadurch "alle Schädlinge" unabhängig vom Entwicklungsstadion (Ei, Larve oder Vollinsekt) vernichtet werden.
In den nordischen Ländern, wird das Heißluft Verfahren zur Bekämpfung holzzerstörender Insekten in Dachkonstruktionen aus Holz schon seit rund 120 Jahren erfolgreich angewendet. Dieses Verfahren basiert auf der einfachen Erkenntnis, dass bei einer bestimmten Abtötungstemperatur grundsätzlich alle Schädlinge, gleich welcher Art, zuverlässig vernichtet werden.
Dabei spielt es keine Rolle, in welchem Entwicklungsstadium sich diese befinden. Diese absolut zuverlässige Wirksamkeit besteht darin, dass mittels geeigneter Geräte solange heiße Luft von außen in den Dachboden zugeführt wird, bis in der Balkenmitte der wärmetechnisch ungünstig gelegenen Hölzer die erforderliche Abtötungstemperatur erzielt wird.
Das Verfahren wird von verschiedensten Holzschutzvereinigung empfohlen. Allein in Österreich und Deutschland wurden in den vergangenen 50 Jahren viele Tausende Dachstuhlsanierungen mit dem Heißluftverfahren ausgeführt.
Die zum Einsatz notwendigen Spezial Heißluft Maschinen müssen eine bestimmte Luftmenge und einen bestimmten Luftüberdruck erzeugen, die Räumlichkeiten werden dabei auf ca. 70 bis 80 Grad Celsius erhitzt. Nur bei ausreichender Luftmenge und ausreichendem Luftdruck kann sich die erzeugte Hitze gleichmäßig im gesamten Dachbodenraum verteilen. Dabei werden nicht nur die Dachkonstruktionshölzer, sondern auch die gesamte Dachlattung, Bodenbretter und alle am Ort befindlichen Hölzer erfasst.
Bei größeren Objekten empfiehlt sich unter Bezugnahme der Wirtschaftlichkeit eine Teilsanierung bzw. Abschottung einzelner Bereiche, zudem ist praxisbezogen oftmals entsprechende benötigte Stromleistung vor Ort nicht vorhanden, da unter Berücksichtigung umwelttechnischer Bedenken keine Öl oder Dieselaggregate verwendet werden sollen (In Stadt und Kernbereichen bereits seit 2000 verboten - Immissionsschutzgesetz Luft).
Auch beim Heißluft verfahren muss eine Überprüfung der Tragkonstruktion auf ihre Tragfähigkeit vorausgehen. Eine Abbeilung der befallenen Holzteile ist jedoch nicht erforderlich, da die Hitze grundsätzlich je nach Einwirkungszeit nach und nach das gesamte Gebälk durchdringt.
Die Zulassung des Verfahrens schreibt eine Abtötungstemperatur von 55° C mit einer Einwirkungszeit von 60 Minuten in der Balkenmitte vor. Um dies zu erreichen, sind je nach Stärke der Hölzer und der Ausgangstemperatur mehrere Tage Beheizung erforderlich - Praxisgerecht ca. 7 bis 14 Tage bei Teilsanierungen größerer Objekte.
Beim Einsatz des Heißluft Verfahrens in Dachkonstruktionen spielen kleinere Undichtigkeiten keine Rolle. Das Verfahren ist auch dann mit Erfolg anwendbar, wenn die Dacheindeckung aus Dachschalung besteht und die Einwirkung praktisch nur von drei Seiten auf die Sparren erfolgt. Bei solchen Dächern waren beim Einsatz von Chemikalien im Gegensatz zum Heißluft verfahren Fehlschläge oft unvermeidbar.
Warum das Heißluft Verfahren nicht nur im Dachgebälk wirksam ist !
Auch in ausgebauten Dachgeschossen kann eine Heißluft Anwendung erfolgreich vorgenommen werden, wenn zwischen den Sparrenfeldern genügend Raum verbleibt und dieser nicht durch vorhandene Isolierstoffe in der Wärmeverteilung beeinträchtigt wird.
Besondere Beachtung verdient die Anwendung des Heißluft Verfahrens nicht nur in Wohngebäuden, sondern auch in landwirtschaftlich genutzten Dachböden und in Nahrung und Futtermittelbetrieben. Hier treten außer den Holzschädlingen auch Getreide und Vorratsschädlinge der verschiedensten Art auf. Kornkäfer, Reiskäfer, Mehlmotte und viele andere Vorrats-, Material- und Gesundheitsschädlinge können durch die Einwirkung des Heißluft Verfahrens mit Sicherheit vernichtet werden.
Nachteilige Auswirkungen bei der Anwendung des Heißluft Verfahrens sind nicht bekannt. Die zu einem befriedigenden Resultat erreichende Raumlufttemperatur liegt +80 bis etwa +100° C. Bekanntlich beträgt die thermische Beständigkeit des Holzes im Trocknungsvorgang etwa +105° C, während die Entflammung der Holzgase zwischen +225 und +260° C liegt.
Die Einwirkung auf abgebundenes Material in Altbauten, zum Beispiel Dachziegelverstrich, führt zu keinerlei Schäden. Selbstverständlich muss vor einer Durchführung von Bekämpfung Maßnahmen unter Hitzeeinwirkung leicht brennbares Material aus dem Boden entfernt werden. Die Entrümpelung ist aber auch bei jedem anderen Verfahren Vorausbedingung.
Warum das Heißluft Verfahren vorbeugende Wirkung hat !
Gegenargumente zum Heißluft Verfahren wurden durch ausgeführte Reihenuntersuchungen widerlegt. Rund 100 Gebäude, die vor etwa 50 Jahren im Heißluft Verfahren saniert wurden, sind auf Widerbefall untersucht worden. Hierbei wurden völlig überraschende Erkenntnisse gewonnen, in Dachstühlen wo nachträglich unbehandelte Fuß Pfetten oder andere Holzteile eingebaut und in der Folge vom Hausbockkäfer befallen wurden, konnte kein Übergriff des Insektenbefalles auf das Jahre vorher im Heißluft Verfahren behandelte Holz festgestellt werden. Die Zweifel am Heißluft Verfahren wurden auch hinsichtlich der Holzwurmbekämpfung aufgehoben. Hier wurde festgestellt, dass eins nach der Sanierung erneuerter Bretterbodenbelag starken Holzwurmbefall aufwies, während die angrenzenden, im Heißluft Verfahren sanierten Holzteile vom Holzwurmbefall verschont blieben.
Dieser vorbeugende Schutz gegen wiederholten Befall von Holzschädlingen lässt sich durch die Denaturierung der holzeigenen Inhaltstoffe durch die extrem heiße Luft erklären.
Die Hausbocklarve ernährt sich vorwiegend von Eiweiß Anteilen des Holzes, der Holzwurm verdaut Eiweiß und Cellulose, während sich andere Larvenarten von Eiweiß und Stärke ernähren. Vor allem das Eiweiß als Nahrungsgrundlage und die ätherischen Öle als Lockstoffe für flugfähige Weibchen werden beim Heißluft Verfahren derart verändert, dass der Hausbocklarve die Lebensgrundlage entzogen wird und legewillige Weibchen behandeltes Holz nicht aufsuchen.
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